
Projekt „Gemma Demokratie“ in Weibern ist Good Practice Projekt
Das Katholische Bildungswerk Weibern setzt sich in einem 2-jährigen Prozess intensiv mit dem Thema Demokratie in unserm Land und unserer Gemeinde auseinander. Ziel ist es aufzuzeigen, wie wichtig es ist an der Demokratie teilzunehmen und wählen zu gehen.
Der Beginn war im letzten Jahr vor der OÖ-Landtagswahl. Hier wurde eine Rundwanderung mit 5 Stationen zum Thema Demokratie angeboten. Heuer gestaltete das KBW-Team im Foyer des Gemeindeamtes Weibern während der Europäischen Mobilitätswoche eine kleine Ausstellung über die „Gemma Demokratie“-Wanderung vom Vorjahr und Werbung für die Verbesserungen im öffentlichen Busfahrplan ab September. Am 8. Oktober, einen Tag vor der Bundespräsidentenwahl nahm es am Standlmarkt Weibern mit einem Demokratiequiz und einer Faltrad-Testmöglichkeit teil. Der Besuch mit über 100 TeilnehmerInnen war sehr gut und viele, die direkt angesprochen worden sind, konnten zur Teilnahme am Demokratiequiz überredet werden. Belohnt wurden sie mit einem EZA-Schokoriegel mit werbenden Demokratiespruch.
Am 10. November 2022 organisierte das KBW-Team einen Besuch in der Synagoge in Linz. Die Hin- und Rückreise erfolgte mit Bus, Bahn und Straßenbahn von der Haltestelle Weibern-Ortsmitte. Dadurch konnte gegenüber der Anreise mit Privat-PKW bei einer Auslastung von 5 Personen 22,5 kg CO² pro Personenkilometer eingespart werden. Zur Information: Verkehr ist einer der Hauptversursacher des Klimawandels, durchschnittlich verursacht eine ÖsterreicherIn pro Jahr ca. 10 Tonnen CO². Daher ist es dem Katholischen Bildungswerk im Begleitprozess von „Gemma Demokratie“ wichtig, kleine Maßnahmen gegen den Klimawandel vorzustellen.
Die Synagoge wurde 1968 aus Mitteln des Landes OÖ als Wiedergutmachung für die in der Reichspogromnacht im November 1938 zerstörte Synagoge errichtet. Der Besuch stand auch im Zeichen des Gedenkens an dieses Ereignis.
Charlotte Herman, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Linz führte durch die Synagoge und gab Einblicke in das jüdische Leben mit seinen wichtigsten Festen und Riten. Durch die Shoa wurde die jüdische Gemeinde in Linz leider stark dezimiert und lebt heute verstreut in ganz Oberösterreich. Es kam zu einem lebhaften Austausch über Fragen und Meinungen zum Judentum zwischen ihr und den TeilnehmerInnen. Zum Abschluss der Begegnung wurde der in Weibern wohnenden Jüdin Antonia Hamedinger (geb. Heller) gedacht, die vor 80 Jahren ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurde und dort der Vernichtung zum Opfer fiel. Angesichts der Tatsache, dass in der Ukraine wieder Krieg herrscht, verdeutlicht der Besuch einmal mehr, wie wichtig Demokratie für Wohlstand und Frieden in unserem Land ist. Der Besuch leistete einen wertvollen Beitrag zum Verständnis zwischen den Religionen und machte durch die Verkehrsmittelwahl auch Werbung für den öffentlichen Verkehr. Zitat eines Teilnehmers: „Es war ein informativer, interessanter, geselliger und spannender Nachmittag.“
Am selben Tag wurde das „Gemma Demokratie Projekt“ des Katholischen Bildungswerkes Weibern im Wissensturm Linz als eines von drei „Good-Practice-Projekten“ vom Erwachsenenbildungsforum Oberösterreich vorgestellt. Die nächste Gelegenheit am Demokratie-Prozess teilzunehmen bietet sich am 7. Mai 2023. Es wird eine „Treffpunkt „Gemma-Demokratie“-Station“ am Radweg Haager-Lies mit Werbung für den öffentlichen Verkehr geben. Dazu sind alle recht herzlich eingeladen. Eine geführte Radgruppe vom Gemeindeamt zu den Stationen wird gemeinsam mit dem Umweltausschuss der Gemeinde Weibern angeboten.
Das gesamte Bildungsprogramm des Themenschwerpunktes „Gemma Demokratie“ gibt es auf der Bildungsplattform www.weiterbilden.at